top of page
HS_Bau_Putz_edited.jpg

Putzarbeiten

Putzarbeiten zählen zu den wichtigsten handwerklichen Maßnahmen im Innen- und Außenbereich von Gebäuden. Sie erfüllen nicht nur eine optische, sondern auch eine funktionale Aufgabe: Putze schützen Mauerwerk vor Witterungseinflüssen, regulieren das Raumklima, verbessern die Wärmedämmung und schaffen eine tragfähige Grundlage für weitere Beschichtungen. Je nach Anforderung kommen unterschiedliche Putzsysteme zum Einsatz – jedes mit spezifischen Eigenschaften und Vorteilen. Nachfolgend stellen wir Ihnen drei besonders relevante Putzarten näher vor: Wärmedämmputze, Lehmputze sowie Kalk- und Kalkzementputze.

Wärmedämmputze

Wärmedämmputze sind speziell entwickelte Putze, die zur Verbesserung der energetischen Eigenschaften von Gebäuden beitragen. Sie bestehen in der Regel aus Leichtzuschlägen wie Perlite, Vermiculit oder expandierten Polystyrolkügelchen (EPS) in Kombination mit Bindemitteln wie Kalk, Zement oder Kunstharz. Durch ihre poröse Struktur bieten sie eine gute Wärmedämmwirkung und sind daher ideal für die energetische Sanierung geeignet.

Verarbeitung

Wärmedämmputze werden in mehreren Lagen auf den vorbereiteten Untergrund aufgetragen. Wichtig ist eine saubere, tragfähige Oberfläche sowie die fachgerechte Armierungsschicht mit einem Putzgewebe zur Rissvermeidung. Die Verarbeitung kann maschinell oder von Hand erfolgen. Je nach Produkt sind bestimmte Trocknungszeiten und Umgebungsbedingungen (Temperatur, Feuchtigkeit) zu beachten.

​

Eigenschaften​
  • Sehr gute Wärmedämmung

  • Diffusionsoffen, also atmungsaktiv

  • Leichtgewichtig, reduziert die statische Belastung

  • Ideal für Altbausanierung

  • Begrenzt stoßfest, daher oft in Kombination mit Endbeschichtungen erforderlich

Lehmputze

Lehmputze bestehen aus natürlichen Materialien wie Ton, Sand, Schluff und gegebenenfalls organischen Zuschlägen wie Stroh. Sie gehören zu den ältesten Baustoffen der Menschheit und erleben durch das steigende Umwelt- und Gesundheitsbewusstsein eine Renaissance im modernen Innenausbau. Lehmputze sind rein ökologisch, vollständig recycelbar und frei von chemischen Zusätzen.

Verarbeitung

Die Verarbeitung von Lehmputzen erfolgt in mehreren Schichten – typischerweise mit einer groben Unterputz- und einer feinen Deckputzlage. Der Putz wird mit der Kelle oder maschinell aufgetragen und muss langsam und gleichmäßig trocknen, um Spannungsrisse zu vermeiden. Wichtig ist die richtige Auswahl des Untergrunds – Lehm haftet nicht auf allen Materialien gleich gut und benötigt manchmal eine Putzträgerplatte.

​

Eigenschaften
  • Feuchtigkeitsregulierend, sorgt für ein angenehmes Raumklima

  • Antistatisch und allergikerfreundlich

  • Hervorragende Schalldämmung

  • Wiederverwendbar und komplett kompostierbar

  • Begrenzt wasserfest, daher vor allem im Innenbereich sinnvoll

Kalk- und Kalkzementputze

Kalk- und Kalkzementputze vereinen die positiven Eigenschaften von Kalk mit der Festigkeit von Zement. Während reiner Kalkputz besonders im historischen Bauen geschätzt wird, bringt der Zusatz von Zement verbesserte Festigkeit und Witterungsbeständigkeit – ideal für den Einsatz im Innen- und Außenbereich. Sie bestehen in der Regel aus hydraulischem Kalk, Zement, Sand und gegebenenfalls Zusatzstoffen zur Verbesserung der Verarbeitungseigenschaften.

Verarbeitung

Diese Putzarten lassen sich sowohl manuell als auch maschinell verarbeiten. Sie werden in ein- oder mehrlagiger Technik aufgetragen, wobei auf eine gute Haftung und gleichmäßige Trocknung zu achten ist. Im Außenbereich ist häufig ein zusätzlicher Oberputz erforderlich. Bei Kalkputzen ist der Trocknungsprozess entscheidend, da er Einfluss auf die Carbonatisierung und somit auf die Endhärte nimmt.

​

Eigenschaften
  • Hohe Alkalität, wirkt schimmelhemmend

  • Diffusionsoffen und feuchtigkeitsregulierend

  • Widerstandsfähig gegen Witterung und mechanische Belastung

  • Geeignet für historische Bauten wie für moderne Architektur

  • Gute Haftung auf mineralischen Untergründen

bottom of page